Mittwoch, 30. Januar 2013

Sally Rehfisch ist tot


Am 30. Januar 1933 wird Adolf Hitler Reichskanzler. Deutschland stürzt in die Diktatur. Berlin hat noch einen Kater vom Presseball, die Polizei jagt die BVG-Räuber – und friert bei minus 11 Grad. Und in einem Neuköllner Warenhaus wird getrauert. Eine Chronik der letzten 48 Stunden der Republik.


Sonntag, 29. Januar 1933
0 Uhr: Abtanzball der Demokratie. 5000 Gäste drehen ihre Runden beim 43. Berliner Presseball in den Zoo-Sälen. „Das große Meeting der Köpfe, die Parade des gesellschaftlichen Berlin“ („Vossische Zeitung“) kommt um Mitternacht erst richtig in Fahrt. Je später der Abend, desto glamouröser die Feier. Bühne und Film halten Einzug. Dirigent Wilhelm Furtwängler und Komponist Arnold Schönberg sind da, Tenor Richard Tauber, der gerade in Oskar Homolkas Operette „Frühlingsstürme“ im Admiralspalast singt, „strahlt mit seinem Monokel permanente Liebeswürdigkeit“ aus, Werner Krauß mit ergrauendem Charakterkopf, Carl Zuckmayer steht neben Bestseller-Autor Waldemar Bonsels („Die Abenteuer der Biene Maja“, 1912), Fliegerheld Ernst Udet trägt seinen Pour le mérite.

[Musik] Das gibt’s nur einmal, das kommt nicht wieder…

Paul Hörbiger plaudert gut gelaunt mit dem jüdischen Komiker Otto Wallburg, der 1944 in Auschwitz vergast wird. Und die Damen? Opernsängerin Lotte Schöne im teerosenen Kleid aus Taft, Filmdiva Käthe von Nagy im maisfarbenen Velours Paysanne, „ganz einfach, nur mit einigen Blüten an der  Schulter“ („B.Z. am Mittag“). Eine leuchtende Nacht in Pastelltönen, „vom Reinweiß zum Beige zum hellblau, lichtrosa und orchideenlila“.

… Das ist zu schön, um wahr zu sein.

Ein Flüstern geht durchs Spalier, als Star-Schauspieler Carl Froelich mit Jungstar Gitta Alpar an seiner Seite den Marmorsaal betritt. Gegen Morgen sind die Garderoben noch dicht behängt.

… Das kann das Leben nur einmal geben, vielleicht ist’s morgen schon vorbei. (Lilian Harvey)  

Ein beschwipstes Defilee, in den Manteltaschen den Ball-Almanach mit der Devise „Wieder Liebesbriefe“, bläst in der Früh seinen Promilledampf in die Frostluft der Budapester Straße. Nur die hohe Politik hat sich rar gemacht: „Interessant war diesmal nicht so sehr, wer da war, sondern wer fehlte“, notiert die „B.Z. am Mittag“: „Herr von Schleicher und Frau fühlten sich nicht mehr, Herr von Papen, Herr Hitler oder Herr Hugenberg noch nicht zuständig, und infolgedessen trug dieser Presseball die besonders aktuelle und neue Nuance: Reichskanzlerlosigkeit.“ Die Comedian Harmonists singen:

Die große Mode in Kalumba ist jetzt Rumba, die Politik ist ganz vergessen in Kalumba.

Sonnenaufgang 7.52 Uhr, Katerstimmung. So ein Kopf! Fenster auf, vielleicht minus drei Grad. Draußen ist die Stadt schon wieder auf den Beinen. Weekend eisgekühlt. Die Wetteraussichten: Die „tiefen, nördlich von Island entstehenden Depressionen“ dehnen sich immer mehr nach Süden aus und lassen die extrem kalten Bodenschichten aus Deutschland abfließen. Am Sonntag gewinnen „die Mittelmeerdepressionen und Depressionen am Kanal immer größeren Einfluss auf die Witterung im Mitteleuropa.“ Im dazwischen liegenden Raum entsteht ein Gebiet relativ hohen Luftdrucks. Mit abnehmender Bewölkung ist besonders in der kommenden Nacht wieder mit einem deutlichen Temperaturabfall zu rechnen. Morgentoilette: „Eine Spitzenleistung der deutschen Wissenschaft und Chemie: Doramad – die radioaktive Zahnpaste.“ Für ein strahlendes Gebiss. Wilhelmplatz: Im Hotel Kaiserhof am Frühstückstisch tragen viele Herren Schmiss. Der Dauergast in Suite 140/142 steht heute gegen seine Neigung früh auf. Adolf Hitler (NSDAP) hat Termine. Seit zwei Jahren logiert er in zwei großen Zimmern, selbst eingerichtet. Kamin aus weißem Marmor, Orientteppich, ausladender Schreibtisch, Sessel und Stühle im Stil Louis XVI., getischlert von einem Dekorateur der Komischen Oper. Wenn er sich weit aus dem Fenster lehnt – nicht zu weit, mein Führer! – sieht er die Reichskanzlei an der Wilhelmstraße. Da will er hin.

Darum mitmarschieren, nie den Kopf verlieren, denn das eine, das steht fest: Einmal schafft’s jeder, jeder kommt ran, wenn er wirklich was kann.

Nur an einem muss er noch vorbei: Reichspräsident Paul von Hindenburg. Der Alte lehnt Hitler als Kanzler einer rechten Minderheitsregierung bisher ab, will den Reichstag partout nicht auflösen. Also, keine Sonntagsruhe: Vormittags Treffen mit von Papen und Göring, danach zu DNVP-Chef und Pressemogul Alfred Hugenberg und den Stahlhelm-Führern Franz Seldte und Theodor Düsterberg.

… Zeig dem Leben frech die Zähne, einmal hat jeder seine Strähne. (Willi Forst)

Vormittags. Die meisten Berliner widmen ihren Sonntag lieber dem sportlichen Ehrgeiz, möglichst viel zu erleben und nehmen andere Ziele ins Fadenkreuz. Auf den Ständen der deutschen Versuchsanstalt in Wannsee treten 100 Einzelschützen und fast 20 Vereine beim 2. Deutschen Schützentag der Grünen Woche zu den Meisterschaften im jagdlichen Büchsen- und Flintenschießen an. Glückwunsch an Förster Pietzner aus Oehna/Niedergörsdorf, der von 30 Tauben „in Serien zu 15 Stück auf 12 und 14 Meter Entfernung“ 28 abschießt und siegt. („Spandauer Zeitung“) Am Funkturm geht’s um die Wurst: Tausende Besucher drängeln sich zur selben Zeit in den Messehallen zur Grünen Sport- und Tierzuchtwoche. In Halle 2 füllen sich die Ränge: Einzug der Nationen zum großen Reit- und Fahrturnier.

Nachmittags zum Fußball, vier Spiele: „Glatt überlegen“ Tennis Borussia gegen die Neuköllner Kombination aus  dem 1. Fußball-Club und  FC Südstern mit 3:0. Victoria 89 enttäuscht 5000 Zuschauer in Tempelhof und schwächelt gegen die soliden Gäste von Jahn Regensburg. Nach dem 0:1-Rückstand zur Pause erringt Otto Sienholz erst in der Schlussminute Ausgleich durch Kopfball. Spannend macht es der Berliner SV 1892 in Schmargendorf gegen Hindenburg Allenstein. Die Ostpreußen spielen schnell, entschlossen, ganz auf Angriff – und landen zwei Treffer. Nach dem Wechsel aber setzen sich die technisch überlegenen Wilmersdorfer durch: Berner! Wenzel! Und Ballendath! – am Ende steht es 3:2. Hertha BSC legt gegen Blauweiß Mariendorf noch ein paar Tore drauf. Halbstürmer Hanne Sobek, mit Hertha 1930 und 1931 zweimaliger deutscher Meister, schießt allein vier Tore. Pausenstand 5:1, erst bei 7:1 dürfen die Mariendorfer aufschließen: Endstand 7:3.

Lustgarten, 14.30 Uhr: Die „Rote Fahne“ mobilisiert zur „Einheitsfront der Tat gegen den faschistischen Generalsangriff“. Der „Vorwärts“ ruft zur Großkundgebung auf. „Gegen reaktionäre Staatsstreichpläne! Berlin bleibt rot!“. 100.000 SPD-Anhänger ziehen vom Großen Tiergarten kommend die Linden entlang, begleitet von den Schmährufen kommunistischer Zaungäste. Verräter! Heuchler! Helfershelfer der Reaktion! So grüßt sich die verhinderte Volksfront der Hitler-Gegner, die im Reichstag zusammen mehr Stimmen zählt als die NSDAP. Putschgerüchte liegen in der Luft. Zur gleichen Zeit, neun Kilometer westwärts: Bei Gauleiter Joseph Goebbels zu Hause am Reichskanzlerplatz (ab April 1933 Adolf-Hitler-Platz, heute Theodor-Heuss-Platz). „Wir sind eben im Begriff, zum Reit- und Fahrturnier in die Ausstellungshallen zu fahren, da kommt die Meldung, dass von der Gegenseite ein letzter gefährlicher Streich geplant sei. Nun heißt es aber, Nerven zu bewahren. Man weiß nicht, ob das Drohung oder Ernst oder Kinderei ist. Ich orientiere gleich den Führer und Göring, die im Nebenzimmer warten. Göring verständigt gleich Herrn von Papen“, schreibt Goebbels später in sein Tagebuch.

Der französische Botschafter André François-Poncet, der nach dem Umbau der Botschaft am Pariser Platz am Vorabend die Botschafter Russlands, Englands und Italiens sowie eine Abordnung des Auswärtigen Amtes zum Tee geladen hatte, telegrafiert nach Paris: „Man erzählt, die Potsdamer Garnison marschiere, von Schleicher und den Generälen alarmiert, auf die Hauptstadt los, und rasches Handeln tue Not, wenn man einen Staatsstreich verhüten wolle. Wahrscheinlich ist an dieser Geschichte nichts Wahres, sie ist dazu bestimmt, die letzten Bedenken Hindenburgs zu zerstreuen.“

„Nur kurz“ sichtet der Reporter der Vossischen Zeitung Reichstagspräsident Göring an diesem Nachmittag beim „Großen Preis der Republik“ in Halle 2. Hitler hat anderweitig zu tun.

Heut’ muss ein Mann seinen Mann steh’n, wenn er was will und was kann. Heut darfst du nicht hintenan steh’n, sonst kommst du vorne nicht ran. (Hans Albers)

Zwischen 15 und 16 Uhr, Haus des Klavierfabrikanten Bechstein, Johannisstraße 6 in Mitte. Hitler trifft Reichswehr-General Kurt Freiherr von Hammerstein, Chef der Heeresleitung und Intimus des gescheiterten Kanzlers Kurt von Schleicher, in dessen Einvernehmen er um Aussprache mit Hitler bittet. Er fragt Hitler, „ob er glaube, dass vom Reichspräsidenten-Palais her mit ihm über die Regierungsübernahme ernsthaft oder nur zum Schein verhandelt würde. Wenn letzteres der Fall sei, so wollte ich, um schweres Unglück für das Vaterland zu verhindern, noch einmal versuchen, die Dinge zu beeinflussen. Hitler konnte zu dieser Zeit noch nicht sagen, ob ernsthaft mit ihm verhandelt würde. Er versprach mir eine Mitteilung, sobald er klar sähe.“ Auch der General fährt nach dem Gespräch zum Reitspringturnier am Funkturm. Hitler fährt zurück in den Kaiserhof.

Vom Fahrstuhl auf den Barstuhl, vom Barstuhl in den Fahrstuhl, so spielt das große Leben im Hotel sich ab. Für die armen Großstadtmenschen im Hotel vergeht der Tag so schnell. Cocktailparty, Bridgegesellschaft, Tee zu zweit, man hat vor lauter Zeit nie richtig Zeit. (Eva Busch)

Was läuft im Kino? „Tarzan, der Herr des Urwalds“ mit Johnny Weissmuller, 6.30 und 9 Uhr im Alhambra, Eintritt 70 Pfennig. Gustav Fröhlich ist „Ein Mann mit Herz“ mit Musik von Robert Stolz, „ein wunderbarer, bezaubernder Film, wie er seit Jahren gewünscht wird“. Und „F.P. 1 antwortet nicht“ mit Hans Albers, als tollkühner Pilot im Kampf „gegen die tobenden Elemente, gegen Sturm und Meer“ (Spandauer Zeitung) rettet er eine Flugzeugplattform im Atlantik vor dem Untergang, „ein Wunder des Tonfilms“ im Odeon, Potsdamer Straße.

Friedrichsfelde, 18.30 Uhr. Den Verwalter vom Schießstand des Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold hat es wie viele Berliner schwer erwischt. „Grippe-Gefahr! Mund und Rachenhöhle desinfizieren mit Panflavin-Pastillen von Bayer“. Zu spät. Sein Widerstand ist schwach, als gegen 18.30 Uhr im Upstallweg an der Treskowallee drei junge Burschen von einem Motorrad mit Beiwagen springen und den Schießstand überfallen. Mit Pistolen halten sie den Mann in Schach, brechen den Gewehrschrank auf, sie erbeuten zehn Kleinkalibergewehre, Instruktionsbücher zum Waffengebrauch und 600 Schuss Munition – und entkommen. „Nach Zeugenaussagen soll es sich um Nationalsozialisten handeln“, vermeldet die Vossische Zeitung. Durch den starken Frost wird die Feuerwehr binnen 24 Stunden 51 mal zur Behebung von Wasserrohrbrüchen gerufen. Zahlreiche Keller sind überschwemmt.

Ein bewegter Sonntag. Nur zwei finstere Gesellen bleiben auf der Stube hocken. Erich Achtenhagen und Alfons Hoheisel haben sich unter falschen Namen bei einer polnischen Familie in einem Hinterhaus in Schöneberg einquartiert, Seitenflügel vierter Stock, Adresse tut nüscht zu Sache.

Jeder braucht einen Freund, der mit ihm lacht und auch mit ihm weint.

Die beiden trauen sich seit Tagen nicht mehr vor die Tür, ein Komplize bringt regelmäßig Proviant. Dir möchte ich mich gerne anvertrauen, und in deine treuen Augen schau’n. Die Luft wird dick im Unterschlupf. Die Revolver liegen griffbereit.

Jeder fühlt sich allein, man trägt doch alles leichter zu zwei’n. (Anny Ondra)

Abends. Hitler verlässt noch einmal das Hotel am Wilhelmplatz. Auf einen Henkell trocken zum Wilden Eber nach Grunewald. In der Villa von Joachim von Ribbentrop, verheiratet mit Annelies Henkell, der Tochter des Sektfabrikanten, geht der Stoff für Cockailpartys nicht aus. Hier besäuft sich die beste Berliner Gesellschaft. Der Hausherr und spätere Außenminister verdingte sich zeitweilig als Vertreter für den Whisky-Hersteller Johnnie Walker. Aber der Führer ist nicht zum Trinken gekommen, sondern zum Vieraugengespräch mit Oskar von Hindenburg, dem Sohn des Reichspräsidenten. Der vom Dienst freigestellte Generalmajor soll bei seinem alten Herrn die letzten Zweifel an Hitlers Kanzlerschaft zerstreuen. Die Putschgerüchte kommen gerade recht, vielleicht erschrecken sie den Alten. Eine Schnapsidee: Denn der Generalfeldmarschall hält von seinem Sohn nicht mehr als von dem „böhmischen Gefreiten“, der sich zum Retter des Reiches aufschwingen will. Aber hat Hindenburg eine Wahl?  Und was lernt Hermann Göring beim Reitturnier?

Wenn dir die Straße verstellt ist, spring über alles hinweg. Hoppla, jetzt komm ich, alle Türen auf, alle Fenster auf – und die Straße frei für mich. (Hans Albers)

Bloß keine Springfehler, Vorsicht heißt die Mutter der Porzellankiste. Später Anruf bei Walther Wecke, Görings Verbindungsmann bei der Berliner Polizei. Weltkriegs-Artillerist, Freikorps-Kämpfer, Sprengstofffachmann, Unterstützer der terroristischen Organisation Consul, die 1922 Walther Rathenau ermordet. Ein Berliner Nazi der ersten Stunde, auf Wecke ist Verlass. Aus dem wird noch ein Luftwaffen-General! Soll sich bereithalten, das Regierungsviertel mit seinen Männern abzuriegeln für den Fall, dass die Reichswehr auf Ideen kommt, ordnet Göring an. Na dann, gute Nacht.

Montag, 30. Januar 1933
Leichter Wind aus Südost, in der Nacht klart der Himmel auf, das Quecksilber sinkt bis zum frühen Morgen auf minus 11 Grad. Nächtlicher Verkehrsunfall auf der Wilhelmstraße. Vor dem Auswärtigen Amt verliert der 39-jährige Amtsgehilfe Karl Matzke, wohnhaft Luisenstraße in Mitte, die Kontrolle über seinen Pkw. Das Auto mit fünf Insassen gerät ins Schleudern und rast gegen das Schutzgitter der Auffahrtrampe am Ministerium. Matzke und die 48-jährige Henriette Winter werden erheblich verletzt. Die Schuldfrage ist noch ungeklärt, meldet die Polizei.

Berliner Luft riecht nach schlesischer Kohle und Ruhr-Brikett. Nach Pferdemist und Bahngleis-Eisen. Guten Morgen, alle mal durchgezählt: 4.273.701 Einwohner hat Groß-Berlin (Stand: 31.12.1932). Die Frauen haben es heute eilig, bereits am frühen Vormittag bilden sie Trauben vor den Warenhäusern: Die Weiße Woche beginnt. Bettwäsche, Trikotagen und Spitzen, Berufskleidung, Seidenstoffe, Tischtücher und Servietten zu „phantastisch billigen Preisen“. Das Kadewe lädt zur „Fahrt ins Weiße“, ein riesiger weißer Gockelhahn begrüßt die Kunden im Eingangsbereich, umgeben von einem künstlichen Wald „mit schneeweißen Bäumen, weißen Stämmen, Blüten und Früchten“ (Vossische Zeitung). Bei Karstadt am Hermannplatz ist der Lichthof mit dutzenden Pinguinen dekoriert, die auf einer Kunstschneefläche stehen. „Die Hausfrauen tauchen zu hunderten in den weißen Strudel unter, um nach Stunden mit beglücktem Gesicht, leerem Portemonnaie und einer Last von Paketen wieder ans Tageslicht zu kommen.“

Das macht Baby alles nur aus Liebe, sonst sagt sie Dankeschön (Lilian Harvey).

Hermann Tietz annonciert in der „Berliner Morgenpost“:„Prinzessröcke, gute Charmeuse-Qualität mit moderner Motivgarnierung, Stk. 1,95 RM. Damen-Schlüpfer oder Hemdchen, Kunstseidencrepe, besonders gute Qualität, Stück 95 Pfg., Damen-Schlafanzüge, Jacke aus bedrucktem Popeline und Batisthose, Stück 1,95 RM. Für den Herren: Stehumlegekragen, 4-fach, Stück 24 Pfg. Weiße Hemden Popeline durchgehend gefütterte Brust, Stk. 1,90 RM, auch erh. mit zwei Paar abknöpfbaren Manchetten Stk. 2,85 RM.“

Eins, zwei, drei und vier, glücklich bin ich nur mit dir, so heißt das Einmaleins bei mir. (Comedian Harmonists)

Im Neuköllner Textilwarenhaus H. Joseph und Co. trägt die Weiße Woche Trauerflor. Geschäftsmitbegründer Sally Rehfisch ist in der Nacht nach längerer Krankheit verstorben. Im Jahre 1900 hatte er gemeinsam mit Hermann Joseph das „Mode Waaren-Haus, en gros – en detail“ an der Berliner Straße (seit 1947 Karl-Marx-Straße) eröffnet. Direktor Joseph bittet zum Diktat der Todesanzeige: „Heute Nacht ist mir mein Sozius und lieber Schwager Sally Rehfisch durch den Tod entrissen worden. Seit Gründung unserer Firma in engster Gemeinschaft verbunden, betrauere ich heute den Freund, der mir in mehr als 32 Jahren der beste Mensch und Berater war. Sein ganzes Streben und seine Arbeit waren nur dem Wohle der Firma gewidmet. Ich werde sein Andenken in hohen Ehren behalten.“ Der jüdische Kaufmann wird das Geschäft noch drei Jahre weiterführen, dann wird es „arisiert“. Hermann Joseph entkommt ins Exil. 1952 übernimmt Hertie das Haus.
Die Grippe breitet sich aus. Allein der Allgemeinen Ortskrankenkasse werden im Laufe des Tages 400 Neuerkrankungen gemeldet. Wegen der Ansteckungsgefahr werden 31 Schulklassen geschlossen. Oberbürgermeister Heinrich richtet ein Rundschreiben an die Bezirksämter: Stark erkältete und hustende Kinder sollen vom Unterricht ferngehalten werden. Die Städtischen Krankenhäuser stellen hunderte zusätzliche Betten für eine drohende Epidemie bereit.

9.30 Uhr, Landgericht Moabit. Die Revisionsverhandlung um das betrügerische Geschäft mit Deckhengst Caligula vor der 4. Strafkammer unter Vorsitz des Landgerichtsrats Kleist kann nicht beginnen, weil ein Beisitzer nicht zum Termin erscheint. Vor Gericht stehen der Rennstallbesitzer Walter Sulzberger und der Pferdekommissionär Otto Markus, die in erster Instanz zu sechs bzw. drei Monaten Haft verurteilt worden sind. Im Auftrag der obersten Rennbehörde hatten sie vom Staat Preußen 460.000 Mark zum Kauf des Hengstes in England erhalten. Laut Anklage waren dort aber nur 315.000 Mark bezahlt worden. Den Angeklagten wird vorgeworfen, die Differenz von 145.000 Mark unterschlagen und unter insgesamt vier Personen aufgeteilt zu haben.

Gegen 11 Uhr, Schöneberg. In der Bahnstraße (heute Crellestraße) stoppt ein Wagen des Überfallkommandos, schwer bewaffnete Schupos springen heraus. Andere Wagen folgen. Wachposten der Polizei beziehen Stellung in Hauseingängen, dazwischen Kripobeamte in ihren langen Ledermänteln. Kriminalkommissar Rudolf Lissigkeit und sein Dezernat zur Bekämpfung von Kapitalverbrechen leiten den Einsatz. Das Haus Nr. 17 wird abgeriegelt. „Das Gebäude grenzt mit seinen Höfen an die Wansseebahn, die durch Kohlenplätze, Garagen und Tankstationen ziemlich unübersichtlich sind“, berichtet die Zeitung Tempo. Sofort säumen Schaulustige die Straße. Was ist denn hier los? Zurück, bitte auf den Gehsteig.

Zurück ins Landgericht. Vor der 11. Strafkammer muss sich der praktische Arzt Dr. Richard Neumann für den Tod einer Patientin und wegen Verstoßes gegen Paragraph 218 verantworten. Nachdem er bei der 22-jährigen Charlotte G. aus Steglitz in seiner Praxis in Weißensee einen illegalen Schwangerschaftsabbruch vorgenommen hatte, stellt sich bei der jungen Frau eine schwere Sepsis ein. Ihr Bräutigam ruft den Arzt, doch dieser habe geantwortet, er könne nicht den weiten Weg von Weißensee nach Steglitz machen. Erst Tage später erscheint Neumann und diagnostiziert einen Darmkatarrh. Inzwischen hat das Paar einen weiteren Arzt konsultiert, Charlotte G. legt ein Geständnis ab, doch es ist zu spät. Die Frau stirbt im Krankenhaus. Vor Gericht erklärt Dr. Neumann, dass er sich „an manche Einzelheiten nicht erinnern“ könne und „nach der Affäre einen Nervenzusammenbruch erlitten und sich längere Zeit mit dem Auto auf Reise befunden“ habe. „Zum Erstaunen der Prozessbeteiligten stellt sich heraus, dass alle Krankenblätter, die dieser Arzt geführt hat, verschwunden sind, insbesondere auch das Krankenblatt, dass die G. betrifft“. (Spandauer Zeitung).

Zur selben Zeit, vom Kaiserhof in die Reichskanzlei. Goebbels und Getreue warten im Hotel, vor der Tür steht eine gespannte Menge, Parteigenossen in Zivil, die der Gauleiter zum Jubeln zusammengetrommelt hat. Hitler, von Papen, Hugenberg und die übrigen Ministerkandidaten sind bereits rüber in die Wilhelmstraße 77/78 schräg gegenüber. Im Reichskanzlerpalais hat Hindenburg für 11 Uhr die Vereidigung des Kabinetts angesetzt, aber es dauert noch. Bis zuletzt wird im Nebenzimmer über die Bedingungen der Regierungsbildung verhandelt. „Als ich um 11.30 Uhr in der alten Reichskanzlei eintraf, die der Reichspräsident während des Umbaus seines Palais bewohnte, konnte mich der Diener in keinem Zimmer unterbringen: Alle Löcher seien schon besetzt“, berichtet Reichsfinanzminister Lutz Graf Schwerin von Krosigk in seinem Tagebuch.

11.45 Uhr, Schöneberg. 100 Schupos und etwa 30 Kriminalbeamte haben das Haus in der Bahnstraße 17 eingekreist, jeder Hinterhof, jede Torzufahrt ist bewacht. Auf den Dächern der umliegenden Häuser haben sich Kripo-Männer mit entsicherten Waffen postiert. Auch am rückwärtigen Bahndamm stehen Polizisten. Kurz vor 12 Uhr steigen zwei Kriminalbeamte, „die schussbereiten Revolver in der Hand“ im Seitenflügel des Hinterhauses die Stufen zum vierten Stock empor, „dahinter folgt ein dritter Beamter, der in beiden Händen je eine Waffe trägt. Auf das Läuten öffnet die Wohnungsinhaberin selbst“, lässt die Beamten eintreten und deutet „stillschweigend auf ein Zimmer“ (Zeitung „Tempo“). Hoheisel und Achtenhagen treten, in Unterhemden, mit erhobenen Händen heraus. Die Polizei führt die gesuchten „BVG-Räuber“ in Fesseln ab. Im vergangenen September haben sie mit vier weiteren Tätern, die zuvor bereits verhaftet worden sind, einen Lohngeldtransport der Verkehrsgesellschaft in Charlottenburg überfallen und dabei einen Stadtinspektor erschossen. Auf das Konto der Bande gehen weitere Raubtaten. Hoheisel und Achtenhagen werden zum Tode verurteilt und am 17. April 1934 in Plötzensee hingerichtet.

Mittags, Reichskanzlei. „Kurz nach 12 Uhr wurden wir zum Reichspräsidenten bestellt“, erinnert sich Schwerin von Krosigk, Finanzminister schon unter Schleicher. „Ich fand im Zimmer das ganze künftige Kabinett versammelt; Hitler, den ich zum ersten Mal sah, Frick, Göring, Papen, Seldte, Hugenberg, Blomberg, Neurath; Eltz war krank, der Posten des Justizministers noch offen“. In letzter Minute springt von Krosigk auf den abfahrenden Zug – und behält das Finanzressort im neuen Kabinett. Im Kaiserhof richtet SA-Chef Ernst Röhm seinen Feldstecher auf die Reichskanzlei. Um 12.30 Uhr ist der 14. – und letzte – Reichskanzler der Weimarer Republik vereidigt. Im schwarzen Mercedes, trotz Minusgraden mit geöffnetem Verdeck, geht’s im Schritttempo zurück zum Kaiserhof, eine Menschenmenge begleitet den Wagen, viele Arme strecken sich zum Führergruß. „Uns allen stehen die Tränen in den Augen. Wir drücken Hitler die Hand“, notiert Goebbels in seinem Tagebuch. „Die erste Etappe! Weiter kämpfen. Hugenberg Krisen, Papen Vizekanzler, Seldte Arbeitsminister. Das sind Schönheitsfehler! Müssen ausradiert werden.“

Mahlzeit! Haus Vaterland, Potsdamer Platz. Auf der Rheinterrasse stehen drei Mittagsgedecke zur Auswahl: zu 1,35 Mark, zu 2 oder zu 2,45 Mark. Wie immer großer Andrang. Ist bei dem Herrn am Tisch noch Platz? Hut „Guten Tag“, den Hut gelüftet. „Heil Hitler“, schallt es zurück. Hut gesenkt, lieber ab ins Gedränge.
Die „B.Z. am Mittag“ titelt: „Hitler fordert wieder zu viel“ – die 12-Uhr-Ausgabe weiß noch nichts vom neuen Kanzler. Der Rundfunk ist schneller. Die Nachricht verbreitet sich in Windeseile, auch in Moabit und Wedding, in den Schlangen vor den Suppenküchen der Wohlfahrt. 580.000 Arbeitslose zählt Berlin, im Reich sind es fast sechs Millionen. KPD-Leute verteilen Flugblätter: „Generalstreik! Heraus auf die Straße!“. Überall bilden sich Menschengruppen. 

Vorwärts und nicht vergessen, worin uns’re Stärke besteht, beim Hungern und beim Essen, vorwärts nicht vergessen: Die Solidarität! (Ernst Busch)

„Spiele nicht mit Löwen“, rät die Spandauer Zeitung. In der Prinzenallee in Wedding klettert ein sechsjähriger Junge, der im Bericht den sinnfälligen Namen Kurt Panther trägt, über einen Zaun auf ein leerstehendes Grundstück, das einem Wanderzirkus als Quartier dient. „Vom Raubtierwärter unbemerkt“ schleicht er zum Löwenkäfig und fährt „der Bestie spielerisch mit den Händen durch die Mähne“. Der Löwe schlägt dem Jungen mit seiner Pranke in den Arm. „Glücklicherweise sind die Verletzungen des Kindes nur leichter Art.“

Nachmittags. Schreibmaschinen-Stakkato in den Redaktionen. Mehr als 140 Tages- und Wochenzeitungen erscheinen in Berlin, einige Blätter bringen mehrere Ausgaben täglich. „Der Grundstein zum Dritten Reich“, betitelt der „Völkische Beobachter“ seinen Leitartikel, jetzt „werde auf allen Ebenen das Saubermachen beginnen, der Schutz der nationalen Ehre, der Schutz der Nation wiederhergestellt“. Das NSDAP-Blatt zeigt sich überzeugt, „dass selbstverständlich Reichskanzler Hitler vom Reichspräsidenten besondere Vollmachten, vielleicht in Form eines Ermächtigungsgesetzes, erbitten werde“. Im liberalen „Berliner Tageblatt“ meint der Kommentator, „dass man den neuen Männern die Bereitschaft zutrauen muss, mit allen Mitteln, auch mit denen, die in der Verfassung keinen Raum haben, die Mehrheit zum Schweigen zu bringen“.

17 Uhr. In der Reichskanzlei tritt das neue Kabinett zur ersten Sitzung zusammen. Zur selben Zeit strömen die Menschen aus den Häusern und Hinterhöfen in Moabit zusammen, ein mächtiger Zug formiert sich mit Gesang und Sprechchören, „Nieder mit der Hitler-Regierung!“, rufen die Demonstranten. Kommunisten und Sozialdemokraten, Rotfront und Eiserne Front, Revolutionäre und Republiktreue treten Seite an Seite. „Es lebe die antifaschistische Einheitsfront“, ist zu hören, begleitet von sozialdemokratischen Parolen wie „Freundschaft“ und „Frei Heil“. Die Polizei hält sich zurück, auch als Rufe erklingen, die unter Strafe stehen wie „Nieder mit Hindenburg!“. Es sind Tausende, die sich schließlich im Kleinen Tiergarten versammeln. Der KPD-Mann Karl Thoma, Kampfname Ewald Blau, hält eine kurze Ansprache und schließt die Kundgebung mit dem Appell, alle Kräfte gegen den Faschismus einzusetzen.

Kaum Kursschwankungen. Die Händler an der Börse in der Burgstraße in Mitte (mehr als 6000 Besucher täglich) gehen gelassen in den Feierabend. Die politischen Nachrichten des Tages haben die Kurse gegen Mittag nur leicht gedrückt, am Abend hat sich der Markt wieder stabilisiert. Krupp-Rheinmetall schließt mit plus 1,38 Pfennig bei 82,65 Reichsmark, IG Farben steht unverändert bei 104,13 Reichsmark, Siemens-Aktien, „die in Erwartung günstiger Ergebnisse der Aufsichtsratssitzung zeitweise 4 Pfenning höher bewertet wurden“, gehen mit leichten Verlusten von 2,38 Pfenning bei 150 RM aus dem Handel.

Wir spielen den „Meier-Foxtrott“, am Mikrofon Kurt Mühlhardt: Herr Meier hat sein Geld auf einer Bank als reicher Mann, o dumdum dideli dumdum dideli da. Die Bank von Meier steht im Grunewald gleich vorne an, hahaha. Immer lustig, immer froh, wie der Mops im Paleto, denn die große Pleite kommt ja sowieso.
Herrn Meier lässt die Wirtin mit der Miete nicht in Ruh, o dumdum dideli dumdum dideli da. Drum schläft er nachts im Wald und deckt sich mit der Zeitung zu. Immer lustig, immer froh, wie der Mops im Paleto, denn die große Pleite kommt ja sowieso. Ich hab’ am Hals ‚ne Warze, die nehm ich als Kragenknopf, o dumdum dideli … [Ton aus.]

19 Uhr. Auf der Charlottenburger Chaussee im Großen Tiergarten sammeln sich zehntausende SA-Männer, Angehörige der Stahlhelm-Verbände, nationalsozialistische Studenten in Wichs zum Parademarsch. Fackeln werden entzündet, Petroleum liegt in der Luft. In Formation setzt sich der Zug in Richtung Brandenburger Tor in Bewegung. Der 24-jährige SA-Führer Hans Maikowski ist mit seinem Sturm 33 aus Charlottenburg angetreten. Seit Dezember ist er auf freiem Fuß, er saß in Haft, weil er sich schuldig bekannt hatte, den Arbeiter Walter Lange bei einer Straßenschlacht erschossen zu haben. Warum er bei der Weihnachtsamnestie aus dem Gefängnis entlassen wurde, wird nie geklärt.

„Aus der Frauenbewegung“. Im Klubhaus am Knie (heute Ernst-Reuter-Platz) lädt der neu gegründete Arbeitskreis junger Mütter zum ersten Vortragsabend. Referentin Christa Hammer spricht vor vollem Saal über das Thema „Das Kind im Etat von heute“. Die „sehr lebhafte Aussprache“ im Anschluss zeige, wie sehr „das Mutterschaftsproblem junge Frauen beschäftigt“ (Vossische Zeitung). Frau Johanna Brabant inseriert in der „Spandauer Zeitung“ einen „zweitägigen praktischen Kursus für Hausfrauen und Töchter in feinem Tischdecken, Servieren, Serviettenfalten und über gute Umgangsformen. Notizbuch und 1 ½ Dutzend Papierservietten bitte mitbringen“.

Abends. Über mehrere Stunden marschieren die Fackelträger der SA durchs Brandenburger Tor. Der Maler Max Liebermann, Präsident der Akademie der Künste, steht am Fenster seiner Wohnung am Pariser Platz. Den von ihm überlieferten Satz beim Anblick des Zuges: „Man kann gar nicht so viel fressen wie man kotzen möchte“ hat er nie dementiert. Die Parade biegt in die Wilhelmstraße ab und zieht dort an der Reichskanzlei vorüber. Gegen 20.30 Uhr tritt Hindenburg ans Fenster des alten Gebäudeteils, in dem schon Bismarck amtierte, nebenan, im zweiten Stock des neuen Anbaus erscheint Hitler. „Keine Macht der Welt wird mich hier jemals lebend wieder herausbringen“, soll er beim Einzug ins Amtsgebäude gesagt haben.
Frenetischer Jubel bricht aus, in der Menge wird das Deutschlandlied angestimmt.

23.45 Uhr. Die erste Nacht des „Dritten Reichs“ endet mit Toten. Als kurz vor Mitternacht die Spitze der Stahlhelm-Verbände „unter Vorantritt der Musik, der Standarte des Landesverbandes Berlin-Brandenburg und der Fahnengruppe“ die Reichskanzlei erreicht, sind die SA-Trupps bereits auf dem Weg zurück in ihre Sturmlokale. Grölend und singend zieht der berüchtigte „Mördersturm 33“ durch die Wallstraße in Charlottenburg, „in der viele Linksradikale wohnen“, wie die Vossische Zeitung schreibt. Plötzlich fallen Schüsse. Polizeiwachtmeister Joseph Zauritz, der den Zug begleitet, will in ein Lokal laufen, um telefonisch Verstärkung anzufordern, da trifft ihn eine Kugel in die Brust. Er stirbt kurze Zeit darauf im Hildegard-Krankenhaus. Noch ein zweiter Mann wird tödlich verletzt: SA-Mann Hans Maikowski bricht mit tödlicher Schussverletzung auf der Straße zusammen. Die NS-Propaganda macht ihn zum „Blutzeugen der Bewegung“, die Wallstraße wird ihm zu Ehren in Maikowskistraße umbenannt. Seit 1947 heißt sie Zillestraße.

Dienstag, 31. Januar, 0 Uhr:
Es beginnt zu regnen, Blitzeis. Die Straßen werden spiegelglatt.

Dieser Beitrag im Tagesspiegel (erschienen am 26. Januar 2013 in MEHR BERLIN)

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